Reber und Dittert legen die Pfeife nieder

23.05.2017
Autor: Cedrik Pelka

„Natürlich ist da Wehmut bei. Aber nach 34 Jahren ist halt auch irgendwann Mal gut.“ Gerd Reber betritt das Spielfeld zum Kreisliga A Spiel beim FSV Kettwig mit einem lachenden und einem weinenden Auge – und geputzen Schuhen, die aussehen wie neu. Der 55-Jährige ist fest entschlossen: Das ist sein letztes Spiel. „Ich bin beruflich sehr eingespannt und will meine übrige Kraft lieber für meine Frau und die Nachwuchsarbeit einsetzen“, sagt das KSA-Mitglied. Damit verspricht er gleichzeitig, dass er der Schiedsrichterei natürlich treu bleiben wird, aber auf einem anderen Weg. Zum Beispiel als Beobachter für Anwärter.  „Ich bleib mit Leib und Seele Schiri“, lächelt er und geht stolz auf den Platz. Sein Heimverein, für den er schon seit 31 Jahren gemeldet ist, erwartet ihn mit einem Schal und Trikot als Geschenk für seine ehrenamtliche Arbeit. Es ging in dem Spiel um nichts mehr, deswegen durfte Gerd hier pfeifen. Es bleibt alles fair, die Platzherren können gegen die Zweitvertretung des SV Burgaltendorf mit 7:0 gewinnen.

Immer gute Laune: Lothar Dittert.

Auch Lothar Dittert stand am vergangenen Sonntag das letzte Mal als Schiedsrichter auf dem Fußballplatz. Nach 35 Jahren heißt es auch für ihn: Tschüss, Pfeife. „Die Zeit ist gekommen“, sagt er in der Halbzeitpause des Spiels Kupferdreh-Byfang gegen die Sportfreunde Niederwenigern II. „Wehmut ist natürlich auch dabei, aber eigentlich bin ich nicht unglaublich traurig“, sagt Lothar. Er ist etwas außer Atem, weil er beim Spiel ordentlich laufen musste. Vor allem ist er glücklich, dass sein Rücktritt einen Platz für einen jungen Kameraden freimacht. Er muss lächeln: „Da trete ich doch gerne kürzer!“. Selbstverständlich will auch Lothar dem Kreis Essen verbunden bleiben – nicht nur in seiner Funktion als Vorsitzender der Kreisspruchkammer. „Ihr werdet mich so schnell nicht los“, schmunzelt er und macht sich auf in die zweite Hälfte. Das Spiel endet 3:2.

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